Ehemals private Eisenbahnstrecke in Kopenhagen, zwischen Amagerbro und Dragør (Dänemark)
Mal in einer Großstadt Draisine fahren –
in Kopenhagen auf der einstigen „Amagerbanen“ kein Problem. Seit wenigen Jahren kann das noch verbliebene Reststück bei Amagerbro
mit dänischen Draisinen an auserwählten Tagen (siehe unter www.amagerbanensvenner.dk
/ Betreiber skinnecykling) befahren werden.
Dieses 1200 Meter lange Teilstück ist der Rest von der 1997 zum Radweg umgebauten Strecke, welche einst bis Dragør (zum Flughafen) verlief. Pläne für diese insgesamt 12 km lange Eisenbahnstrecke gab es bereits ab den 1870er Jahren, letztendlich war erst ab 1905 Baubeginn bzw. 1907 die Eröffnung. Aber schon im Jahr 1957 wurden etwa vier Kilometer zwischen Tømmerup und dem Endbahnhof zur Erweiterung des Flughafens zurückgebaut. Durch die Schließung bzw. den Umzug der anliegenden Frachtkunden – insbesondere ab den 1990er Jahren – sowie einer maroden Eisenbahnbrücke, wurde ab 1995 die Strecke gesperrt bzw. 1997 der allerletzte Sonderverkehr ausgeführt. Der Personenverkehr war – abgesehen von den zahlreichen Sonderfahrten – bereits 1938 komplett auf Omnibusse umgestellt worden, wobei kriegsbedingt von etwa 1940 bis 1947 erneut Personenzüge verkehrten. Seit 2007 wird auf dem hinteren Teilabschnitt zwischen der Öresundstraße und dem Flughafen die Trasse als U-Bahn genutzt, somit ihrem ursprünglichen Zweck auch 100 Jahre nach der Erbauung dienen.
Die auch als „Latrinbanen“ bezeichnetet Strecke wurde 1975 für Filmaufnahmen der Olsen Bande bekannt, zeitgleich ging die Amagerbanen-Eisenbahngesellschaft auf die Dänische Staatsbahn (DSB) über.
Die beigefügten Bilder sind während der Skandinavien-Studienreise der I.G. Draisinenfahrten im Sommer 2017 entstanden.
Bilder und Text: Dennis Köthur