Die Partnerstadt der hessischen Stadt Schlüchtern in Polen, also die Stadt Jarocin (ehemals Kesselberg, im heutigem Powiat Jarociński), bekam im Jahre 1875 fast zeitgleich einen Bahnhof wie der Main-Kinzig-Kreis. Denn die Bahnstrecke (linia kolejowa nr 272) von Kluczbork / Kreuzburg in Oberschlesien nach Poznań / Posen erreichte die Stadt Jarocin gegen 1875 und etwa zehn Jahre später begann der Bau der Bahnstrecke (linia kolejowa 281) von Oleśnica / Oels nach Chojnice / Konitz. Ab 1888 ging die zusätzliche Bahnlinie nach Kąkolewo / Kankel in Betrieb, wodurch der Bahnhof Gostyń / Gostyn später ein Kreuzungsbahnhof mit der Trasse Nummer 366 (linia kolejowa Nr. 366) wurde.
Zu der Betriebszeit liegen derzeit kaum Informationen vor, lediglich daß die erste Betriebseinstellung im Personenverkehr zum 31.03.2004
erfolgte, jedoch vorerst nur für wenige Monate, sodaß ab dem 01.09.2004 erneut wieder Personenzüge rollten. Die endgültige Aufgabe des
Reiseverkehrs kam erst zum Ende des Jahres 2011, der Güterverkehr zwischen Brzostów / Brzustow und Gostyń / Gostyn wurde letztendlich 2016
beendet. Derzeit wird nur noch die Güterbeförderung in Gostyń / Gostyn wöchentlich gefahren und vereinzelt wird der Bahnhof in Brzostów / Brzustow
von Jarocin (ehemals Kesselberg) aus bedient.
Die restliche etwa 30 km lange Bahnstrecke zwischen Brzostów / Brzustow und Gostyń / Gostyn
wird seit zwei Jahren mit Draisinenverkehr genutzt. Die Basisstation für die Draisinen ist der kleine Bahnhof Brzostów / Brzustow (in der
Gmina Jaraczewo /Jaratschewo), der zugleich noch als Güterbahnhof genutzt wird. Aus den beigefügten Bildern ist deutlich zu erkennen, daß
die gesamte Draisinenstrecke hervorragend freigeschnitten ist und ohne nennenswerte Steigungen durch schöne Landschaft mäandert.
Anbei Bilder mit der I.G. Draisinenfahrten Polen-Studienreise im Juli 2018