Wie die meisten Draisinenstrecken in Norwegen, hat auch die fast 100 km lange „Numedalsbanen“ etliche Tunnel und mächtiges Gefälle zu bieten. Besonders praktisch ist der Start-/Draisinenbahnhof in Veggli (auf 160 m.ü. NN) eingerichtet, sodaß erst die Höhendifferenz von über 200 Meter erfahren wird, um später bei der Rückfahrt mit Schwung zurückzurollen. Als weitere Besonderheit ist auch die kombinierte Schienen-/Eisenbahnbrücke am Endbahnhof in Rødberg (auf 370 m. ü. NN) zu erwähnen, welche leider aktuell komplett für den Straßenverkehr geteert ist und somit die letzten zwei Kilometer bis zum Kraftwerk in Rødberg nicht mehr mit der Draisine befahren werden kann.
Aber ansonsten werden bei den über 30 km Draisinenstrecke vierzehn in den Stein geschlagene Eisenbahntunnel bis Rødberg durchfahren (weshalb auch eine Helmpflicht in Norwegen für Draisinenfahrten besteht) und mehrere komplett erhaltene Bahnhöfe/Haltepunkte, obwohl die Trasse schon seit 1988 stillgelegt und zuletzt 1989 mit einem Sonderzug komplett befahren wurde.
Mit der beschlossenen Betriebseinstellung gründete sich um 1990 eine Fördergesellschaft zum Erhalt der Numedalsbanen, insbesondere mit der Organisation weiterer Sonderfahrten und Anregung zur Nutzung für den Frachtverkehr. Der rollte noch auf dem ersten Streckenteil, zwischen Kongsberg und Flesberg bis zum Jahr 1993, sodann kam die Kompletteinstellung. Erst ab 2014 erfolgten wieder vereinzelte Güterzugfahrten mit Holzverkehr nach Schweden, insbesondere nachdem der Oberbau ab 2017 umfangreich in dem Abschnitt saniert wurde.
Die einst nach langer Planung im Jahre 1927 fertiggestellte Trasse hatte stets geringes Verkehrsaufkommen, weshalb auch schon seit den 1930er Jahren Triebwagen und GmP eingesetzt wurden. Nur für den Schülerverkehr gab es reguläre Zugfahrten, für den weiteren Personenverkehr reichten Triebwagen aus. Der umfangreichste Transport waren die Aggregate für die Wasserkraftwerke, bzw. der Frachtverkehr, wofür die Strecke auch – entgegen der ersten Planungen – als Normalspur errichtet wurde.
Damit weiterhin der obere Trassenteil genutzt wird, kann seit einigen Jahren das westliche Numedal mit Draisinen vom Förderverein sportlich – auch in kleineren Teilstrecken – erkundet werden.
Anbei ein Bilderalbum von der Interessengemeinschaft Draisinenfahrten im Sommer 2017
alle Aufnahmen von Dennis Köthur