Auf der „Sylter Welle“ mal eben von Flensburg nach Westerland mit der Bahn gleiten-
das war noch bis 1980 in Nordfriesland möglich.
Auch noch im Jahre 2021 eine gefragte Verbindung, die einst der „Heckeneilzug“ über diese 36 km lange Trasse bot. Der Eilzug Pendelte zwischen der Nordseeinsel Sylt und Kiel, wobei auch die wichtigen Knotenbahnhöfe wie Flensburg und Niebüll, sowie Leck bedient wurden.
Der Nahverkehr hingegen - schon durch die eher dünne Besiedlung bedingt - nur im geringen Umfang, was aber durch den Umstieg in Flensburg-Weiche massiv negativ beeinflusst wurde.
Bereits ab den 1950er Jahren gab es einzelne Leistungen per Bahnbus, welche stetig ausgeweitet wurden und zudem direkt nach Flensburg Stadt weiterfuhren. Dadurch kam zum 31. Mai 1981 die gesamte Einstellung des Personenverkehrs zwischen Flensburg-Weiche und Lindholm.
Ohne die Einstufung als strategische Bahn, wäre diese grenznahe Eisenbahn schon längst abgebaut. Zumal auch nur noch wenige Bedarfsfahrten im Güterverkehr ab den 1980er Jahren auf der Strecke waren.
Auf Anweisung war bis mindestens bis zum Jahr 1990 die Anlage betriebsbereit zu halten, nicht nur wegen des einstigen Gleisanschluß der 1998 geschlossenen Briesen-Kaserne in Flensburg-Weiche oder dem Betriebsstofflager in Wallsbüll, sondern als Umleitungsbahn.
Darüber hinaus waren auch in der direkten Trassenumgebung weitere Bundeswehrstandorte, wie das Materialdepot in Ladelund oder das bereits zurückgebaute in Jardelund. Das bekannte und 1992 geschlossene Sondermunitionslager Mayn bei Schafflund darf ebenfalls nicht in der Aufzählung fehlen.
Neben vereinzelten Güterzügen, gab es Sonderzugfahrten über diese idyllische Bahnstrecke mit zahlreichen Feldweg Bahnübergängen. Erst mit der Streckensperrung im Jahre 1999 endete der gesamte Zugverkehr.
Nach der Stillegung wurde ab dem Jahr 2000 ein Draisinenverkehr zwischen den Bahnhöfen Leck und Unaften eingerichtet. Bis zum Herbst 2020 konnte mit der Freizeit-Draisine auf 20 km Strecke nahezu die gesamte "Nordfriesland-Bahn" erkundet werden.
Eigentlich wollte Niebüller Nordfriesische Verkehrsbetriebe AG (NVAG) direkt den Regionalverkehr nach Einstellung anbieten, aber bis in die 2000er Jahre wurde das Ansinnen abgelehnt. Als Bedingung wurde nämlich die Weiterfahrt bis zum Flensburger Hauptbahnhof verlangt. Diesen planerischen Aufwand wollte schon die Bundesbahn vermeiden.
Auch in den vergangenen Jahren sind mehrfach Gutachten zur Reaktivierung erstellt worden, welche eine Wiederbelebung im Personenverkehr für positiv bewerten. Das ist auch am sehr stark ausgelasteten Omnibusverkehr, parallel zur Trasse evident.