Mit der zwei Monate verspäteten Streckeneröffnung des Abschnitts von Polch nach Mayen-Ost im November 1904 war die kurze Geschichte der Bahnlinie schon unglücklich begonnen. Der erste Streckenteil von Koblenz-Lützel nach Polch war geplant nach vier Jahren Bauzeit im September in Betrieb gegangen. Wenige Tage vor der feierlichen Einweihung gab es einen größeren Erdrutsch an der Trasse - dieser Abschnitt wurde auch als erstes, aufgrund unterbliebener Wartung, schon in den 1970er Jahren für Güterzüge gesperrt. Insbesondere wurden die beiden Viadukte nicht saniert, daraus resultierte auch die Personenverkehrseinstellung mit Angebotsumstellung auf Bahnbus im Jahre 1983, sodann jedoch für die gesamte 34 km lange Trasse.
Zwar wurde ab 1912 noch eine Zweigstrecke (Nummer 3016) von Polch nach Münstermaifeld errichtet, die konnte aber letztendlich als Stichbahn nie genügend Fahrgäste aufweisen. Somit wurde hier bereits im Jahre 1961 der Verkehr eingestellt, lediglich der saisonale (landwirtschaftliche) Güterverkehr bestand bis 1983. Der ursprünglich geplante (Weiter-)Bau der 11 km langen Bahntrasse, bis Kobern-Gondorf zur Moselstrecke, ist durch den ersten Weltkrieg unterblieben.
Die letzten Sonderzüge bereisten noch im Jahre 2000 den Restabschnitt von Koblenz nach Ochtendung, da hier noch bis zum Jahre 2003 der Güterverkehr rollte. Mit der Gesamteinstellung wurde zwar eine Verlängerung des ab den 1990er gebauten „Maifeld-Radwegs“ ab Ochtendung bis Koblenz geplant, aber bisher wegen einer möglichen Reaktivierung für Güterverkehr am neu erschlossenen Gewerbepark zurückgestellt. Nun ist aber der Streckenabschnitt von km 15,8 bis km 9,7 zusätzlich von Bahnzwecken befreit worden, weshalb im Jahr 2018 hier ebenfalls der Gleisrückbau von Ochtendung nach Bassenheim erfolgte.
Anbei Fotos vom Teilstreckenablauf zwischen Ochtendung und Bassenheim im April 2018, wenige Monate vor dem Gleisabbau