Eigentlich sollten hier schon längst wieder Personenzüge rollen-
aber die von den Anliegern geforderte Reaktivierung dauert dann doch länger als geplant.
Sogar eine Aktiengesellschaft wurde einst 1995 gegründet, was seinerzeit der Trend war. So kauften viele Bewohner an der > 26 km langen Lumdatalbahn die Papiere, um eine schnelle Reaktivierung zu ermöglichen.
Zumindest bliebt dadurch die Anlage erhalten, vor allem erkannte letztendlich der Eigentümer DB Netz den Wert der Anlage und hat diese bis ins Jahr 2021 nicht verkauft.
Aus der Aktiengesellschaft ging dann später der heutige Lumdatalbahn Verein hervor. Dieser hat, ebenso wie die einstige Lumdatalbahn AG, ständig die noch vorhandenen Gleisanlagen vom Verwuchs freigehalten.
Schon mit der Einstellung des restlichen Schienenpersonenennahverkehr zum 30. Mai 1981 wurde eine Interessengemeinschaft gegründet.
Denn bereits Jahre zuvor, also zum 29. Mai 1963 wurde der erste Teilabschnitt zwischen Londorf und Grünberg gänzlich eingestellt. Keine zwei Jahre später wurden sogar gleich die Gleise auf diesen 12 Kilometer demontiert, da auch kein Güterverkehr mehr rollte.
Dieser bereits entwidmete Streckenbereich zur Vogelsbergbahn ermöglichte die Weiterreise nach Fulda oder Bad Nauheim über Lich. Zur über 80.000 Einwohner umfassenden Universitätsstadt Gießen sowieso, wobei diese auch mit der geforderten Reaktivierung erreicht wird. Auf den vorgesehenden 14 km Reaktivierungsstrecke sollen die Triebwagen im Stundentaktverkehr direkt zum großen Knotenbahnhof Gießen fahren.
Neben dem nicht abgestimmten Busverkehr, gab es bis zur Stillegung weder einen Taktverkehr, noch rollten die Züge ab Lollar weiter ins nur 10 km entfernte Gießen. Durch solche Maßnahmen konnten die Fahrgastzahlen für die politisch beantragte Angebotsumstellung auf den Omnibus erreicht werden.
In den folgen Jahren nach der Betriebseinstellung gab es dann noch diverse Sonderfahrten ab dem Bahnhof Londorf. Dazu zählten bis 1986 auch viele Tagessonderfahrten für Rentner in das Umland, teilweise mit Befahrung weiterer Bahnstrecken ohne regelmäßigen Personenverkehr, wie etwa die Kanonenbahn.
Im September 1990 endete der (Holz-)Güterverkehr nach Londorf zu Wißner. Das löste zum 01. April 1991 die Stillegung zwischen Staufenberg-Mainzlar und Londorf aus.
Gleichwohl gab es noch wenige Sonderfahrten nach Londorf, zuletzt im Sommer 1993 und 1996 nach Allendorf.
Damit konnten die späteren Sonderfahrten des Reaktivierungsverin Lumdatalbahn e.V. nur bis nach Staufenberg-Mainzlar angeboten werden. So auch zuletzt im Sommer 2017 mit Pendelfahrten der neuen LINT-Triebfahrzeuge der Hessischen Landesbahn zum Schmaadleckermarkt.
Die schließungsbedrohten Didier-Werke in Staufenberg-Mainzlar wurden noch bis zum Jahr 2016 von der Schienen aus bedient. Eigentlich sollten die volksmündlich nur als „Schamott“ bezeichnete Fabrik, bis zum Jahr 2002 angefahren werden. Aber das konnte mit erfolgreicher Innitiative gelöst werden.
Obwohl das Werk über modernste Fertigungsanlagen, wie etwa die chromfreie Produktion verfügt, soll es demnächst geschlossen werden.
Nicht nur umfangreicher Rohstoff wurde über hundert Jahre von und zum Werk gefahren, sondern auch etwa das erst durch den Eisenbahnbau entdeckte Bauxitvorkommen. Des weiteren sorgten die umliegenden Steinbrüche für das größte Frachtaufkommen, da kaum Industriebetrie an der Trasse lagen.
Die ersten 13 Gleiskilometer wurden 1896 von Grünberg nach Londorf verlegt. Erst in den folgenden Jahren folgte bis 1902 der Bahnbau nach Lollar. Der herrliche Nebenbahncharakter war noch bis 1987, mit dem Abbau der Telegraphenmasten erhalten.