Neben den zahlreich stillgelegten Nebenbahnen im Ruhrgebiet gibt es auch eine zweigleisige Hauptbahn im Elbschetal. Bis zum Gleisabbau Mitte der 1980er Jahre war es die kürzeste Bahnverbindung zwischen Witten und Schwelm, welche steigungsarm über Albringhausen (einst mit Gleisanschluß zur Zeche Neuwülfingsburg) verlief. Deshalb gibt es nun auch viele Befürworter zur Konversion zum Radweg, zumal die Trasse überwiegend durch forstwirtschaftliches Gebiet führt. Eine ursprünglich für 2015 vorgesehene Freigabe des Rad-/Wanderwegs auf der Strecke ist bisher nicht erfolgt, hauptsächlich aufgrund der kostenintensiven Sanierung der beiden Tunnel sowie zwei größerer Viadukte.
Der vor allem durch die U-Verlagerung „Buchfink“ und „Goldammer“ bekannte Silscheder-Tunnel lockte in der Vergangenheit viele Interessierte an, was u. a. durch einen Trampelpfad auf der zugewachsenen Strecke dokumentiert ist. Der 845 Meter lange Tunnel unterquert außerdem die ehemalige Silscheder Kohlenbahn von Schee nach Silschede, welche schon vor vielen Jahren zum Radweg zurückgebaut worden ist.
Eine weitere Besonderheit der einst bis Köln geplanten Strecke ist die kriegsbedingte Bauzeit von über zwanzig Jahren. Erst mit einer erteilten Arbeitsbeschaffungsmaßnahme erfolgte die Fertigstellung in den 1930er Jahren. Anschließend gab es sogar einige Fernzüge, die größte Bedeutung blieb jedoch stets der Güterverkehr. Die Einstellung des Personenverkehrs erfolgte 1979, ein Jahr später wurde die Strecke dann für den Gesamtverkehr gesperrt und 1983 schließlich stillgelegt.
Bilder und Text: Dennis Köthur